Nach einer kurzen Nacht, obwohl ich hätte ausschlafen können, weckte mich mein Biorhythmus, welcher immer noch Europa-Zeit hatte.
Ich konnte dann aber doch nochmals ein Nickerchen machen und Schwups war es 09:00 Uhr. Ich machte mich auf zum Frühstück. Es war reichlich vorhanden und sogar mit frischen Mangos, frischem O-Saft wie man sich es von einem Land wünscht, welches diese Früchte selbst hervorbringt. (Stimmt das überhaupt?…)
Für heute auf dem Plan standen, ein Handy-Abo oder Prepaid-Vertrag abschliessen, dass Annehmlichkeiten wie Uber etc. nicht auf der Strecke bleiben und dann den Van besichtigen/kaufen.
Um 12:00 Uhr hatte ich mit Nelson, dem Vater, von Manuela abgemacht.
Er wohnt etwas ausserhalb Campinas. Dort angekommen war ich gespannt wie ein Flitzebogen.
Gibt es den Van?, ist er so toll wie ich ihn mir ausgemalt habe?, wurde ich über den Tisch gezogen?, etc. Nur ein Teil der Fragen, die mir durch den Kopf schossen.
Ich wurde am Tor mit dem Security von einem freundlichen Mann in den frühen Sechziger abgeholt. Er sprach perfekt Englisch, was Vieles einfacher machte. In der Siedlung stand vor seinem Haus der Bulli!
Wir machten eine Proberunde bei dem er mir das Fahrverhalten erklärte. Höchstgeschwindigkeit ca. 80km/h und bergauf etwas weniger, was aber bei einem Auto mit einem 1600ccm luftgekühlten Boxer nicht wirklich verwunderlich ist.
Nach einem tollen Mittagessen in einem Strassenkaffee machten wir uns auf den Rückweg.

Bei ihm Zuhause angekommen, liess er mich den Bulli entdecken. Wie ich sehen konnte, war er wie ihn mir Manuela beschrieben hatte. Lediglich die Pfannen und Töpfe hatte sie entfernt.
Ich hatte also wirklich den Goldstaub im Kiesbett der Camper und Vans gefunden. 😉
Das Prozedere um in Brasilien ein Auto zu kaufen und einzulösen ist etwas schwierig, wie er mir erklärte.
Zuerst muss bei einer Art Notar vom „Strassenverkehrsamt“ der Kauf verifiziert werden, dann benötigt man eine (oberflächliche) Prüfung des Fahrzeugs durch eine staatliche Stelle und danach wird es kompliziert. Weshalb viele Brasilianer die Bürokratie auch durch einen Agenten erledigen lassen, zu welchem er mir auch riet.
Da es also voraussichtlich ca. 10 Tage dauern wird, bis der Bulli effektiv auf mich überschrieben wurde, hatte er eine Idee.
In der Nähe seines Hauses, hatte ein Ehepaar eine Farm. Sie verstarben aber vor ca. zwei Jahren. Das Anwesen wird nun von einem älteren Herrn gepflegt. Wir fuhren hin. Nelson fragte Olivieiro ob es möglich wäre, dass ich mit dem Bulli ein paar Tage hier stehen könne, bis die Umschreibung geklappt hat. Olivieiro war nicht abgeneigt, und ich erhielt sogar einen Schlüssel für das Tor.
Was für eine Gastfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft! Vielen Dank Nelson.
Auf dem Weg von der Prüfung (welche der Bulli bestanden hatte), zeigte mir Nelson die nächstgelegenen Einkaufsmöglichkeiten. Zuhause angekommen, habe ich ihm mein Bargeld, welches ich für den Bulli mitgenommen hatte, übergeben und er überliess mir den Bulli.
Ich ging einkaufen. Es war toll! Wie er schnurrt und brabbelt im Heck.
Auf der Farm angekommen, war niemand mehr dort.



Hier sitze ich nun, und tippe diesen Blog, nach einer feinen Portion Nudeln mit selbstgemachter Sauce Bolognese und einem Glas Malbec in der Hand.
Das war Tag 1 meines Abenteuers: Kaufe einen Bulli in Brasilien.
Stay tuned – have a Mojito!











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