Stempel sammeln

Nachdem wir am 1. Januar vergebens versuchten ein Mietauto für Päde und Ilona zu organisieren, beschlossen wir, dass wir zu dritt in Vanilla Thunder fahren würden. Dieser Entscheid bedeutete aber, dass wir in Brasilien noch ein neues Steuergerät und eine Benzinpumpe für den Van holen würden.
Gesagt getan. In Brasilien sind Teile für den Bulli relativ gut verfügbar.
Wir begaben uns früh morgens in Richtung Brasilien. Die Ausreise war kein Problem. Ilona war etwas enttäuscht, dass es bei der Einreise in Argentinien keinen Stempel in den Pass gab, weil Argentinien alles digital macht. Dies änderte sich in Brasilien. Es gab einen Stempel für die Ein- und danach wieder für die Ausreise.

Schon nach dem ersten Teilehändler hatte ich meine gewünschten Teile kaufen können und auch direkt eingebaut.

Somit hatten wir noch Zeit um entweder die brasilianische Seite der Iguazufälle oder den ca. 20 Kilometer nördlich liegenden Itaipu-Damm.
Wir entschieden uns für den Staudamm.

Itaipu (Guaraní „Fels-der-klingt“ auch Itaipu Binacional wegen der Beteiligung zweier Nationen) ist der Name eines Wasserkraftwerkes und der dazugehörigen Itaipu-Staumauer sowie des Itaipu-Stausees am Paraná an der Grenze zwischen Paraguay und Brasilien. Nach über 10-jähriger Bauzeit wurde das Kraftwerk 1984 in Betrieb genommen. Das Projekt kostete 19.6 Milliarden USD.

Bis zur Fertigstellung der Drei-Schluchten-Talsperre in der Volksrepublik China im Jahr 2006 war Itaipu das leistungsstärkste Wasserkraftwerk der Welt. Aufgrund der hohen Auslastung der Turbinen bleibt Itaipu in Jahresenergieproduktion auch nach 2006 meist an erster Stelle. Die Turbinen können etwa 14 GW elektrische Leistung erzeugen; rund 90 Prozent der Leistung geht nach Brasilien. Betrieben wird das Kraftwerk von der Firma Itaipu Binacional.

Im Besucherzentrum angekommen, kauften wir uns Tickets und wurden dann in einen Bus gelotst. Im Bus wurde zu unserer Überraschung auch eine Aufnahme in Englisch abgespielt, über das, was gerade an uns vorbei zog.

Der erste Halt war bei den Überlauföffnungen. Als ich den Busfahrer fragte, um welche Zeit diese jeweils geöffnet würden, meinte er nur, dass sie in den letzten vier Jahren nie offen waren. Aha. Auch wieder schade, aber wenn nicht genug Wasser zur Verfügung steht, verständlich…

Weiter ging es mit typischen Touri-Bussen welche oben offen waren und einen herrlichen Blick auf den Damm ermöglichten. Da wurde jedoch kein Tape in Englisch abgespielt. Wir reimten uns den Zusammenhang aus dem Portugiesischen bzw. Spanischen zusammen.

Die Ansicht dieses wirklich grossen Staudammes ist spektakulär und wir waren froh, uns für den Damm entschieden zu haben.

Auf dem Weg zurück waren wir noch in einem budistischen Tempel.

Leider war, wie schon bei meiner ersten Einreise nach Argentinien die Schlange am Zoll ziemlich lang und wir brauchten wieder ca. zwei Stunden bis wir fast in Argentinien einreisen konnten. Am letzten Posten vor der definitiven Einreise, war ein Mitdreissiger, der noch einen kurzen Blick in den Kofferraum etc. werfen wollte.
Kein Problem. Als ich die Heckklappe öffnete fiel sein Blick auf die neuen Zylinder und Zylinderführungen, die ich auch noch erstanden hatte.
Seine Stimmung kippte urplötzlich von freundlich zu sehr ernst. Ich dachte zuerst er erfindet einen Grund, um noch Schmiergeld oder Ähnliches zu kassieren.
Aber gemäss argentinischem Gesetzt ist es Touristen nicht erlaubt Ersatzteile mitzuführen. Ou Shit.
Er erklärte mir zuerst, dass ich nach Brasilien zurück muss, um die Teile dort lassen. Dann verschwand er um mit „seinem“ Chef zu sprechen. Kurze Zeit später kam er wieder und fragte ob Päde und Ilona Spanisch sprechen. Ich verneinte. Er schloss die Heckklappe und erklärte mir nochmals, dass es mir nicht erlaubt sei, Teile einzuführen. Ich fragte, ob es ein Möglichkeit gäbe diese zu verzollen. Nein. Aber wenn ich den Karton so schnell als möglich loswerden würde, und bei der nächsten Kontrolle sage, dass die Teile aus Argentinien stammen, liesse er mich ziehen.
Ich bedankte mich, und konnte mein Glück kaum fassen.

Am Abend stiessen wir auf die Kulanz des Grenzzöllners mit gutem Wein und Fleisch an.

Stay refreshed – Have a Mojito! 😊

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