Nun war ich also am am Morgen früh, noch vor Sonnenaufgang, den 29.01.2023 wieder in Eldorado, Misiones.
Ich spazierte zu meinem Bulli beim Mech und wollte mich eigentlich nur noch hinlegen, denn obwohl ich im Nachtbus einen Liegesitz hatte, schaffte ich es nicht wirklich zu schlafen.

Alejandro teilte mir mit, dass der Teilehändler heute noch vorbeikommen würde und ich alles mit ihm anschauen solle.
Dies tat ich dann auch. Der „Schleifer“, wie Google Translate ihn fälschlicherweise immer übersetzte, sprach Deutsch und bot mir an, die benötigten Teile zu organisieren. Ich willigte ein. Alfredo nahm den Motor und meine gewechselten Pesos mit. (Ich kam mir vor wie ein Dealer, nach dem Wechseln. 🙈😂)

Auch fand ich es merkwürdig, dass er auch den Motor mitnehmen wollte. Würde ich diesen je wiedersehen? Wenigstens stellte er mir eine Quittung aus für meine Anzahlung. So weit, so gut.
Nun war ich in einer 100’000 Personen-Stadt gefangen ohne fahrbaren Untersatz. Also was tun?
Ich googelte und fand heraus, dass es einen „Küstenabschnitt“ am Fluss, ein paar Wasserfälle und eine Seidenraupenfarm gab, welche sich Touristen hier jeweils anschauten.
In der nachkommenden Zeit lernte ich also das Bussystem, div. Läden, Restaurants und zwei Campingplätze mit Pool ziemlich näher kennen.
Der Bus fährt, wenn er fährt, ausser die Chauffeure streiken, das Leben ist günstig, die Restaurants servieren meist Rotwein nur in der Flasche (aber zum Glaspreis 😉) und am Pool wurde ich nach dem dritten Mal schon gefragt, ob ich am nächsten Tag wieder käme.





Leider waren die Küste, die Wasserfälle und die Seidenraupenfarm allesamt ein Reinfall.
An der Küste durfte man nicht offiziell baden, die Wasserfälle führten wenig Wasser und die Seidenraupenfarm hatte keine Raupen, weil sie gerade am Putzen und Desinfektionieren waren. 😐🙁






Am ersten Sonntag lud mich Alejandro ein um mit ihm und seiner Frau das allseits bekannte Sonntagsassado zu machen. Es war köstlich.


Ich pendelte also in den kommenden Wochen zwischen baden am Campingplatz, meinem Bus zum (aus-)schlafen und ihrgend welchen Festen/ Einladungen und ab und zu einem (mehr schlecht als rechten) Wifi um wieder einmal etwas herunterzuladen.



Nach argentinischer Gelassenheit und mehrmaligem Nachfragen wann die Teile dann nun kämen war, nach gut fünf Woche, am letzten Freitag (3.3.2023) die Bestätigung da, dass der Motor am Dienstag geliefert werde.
Und so war es: heute ist der Motor gereinigt, geschweisst, und soweit ich es beurteilen kann komplett, geliefert worden. 😳😍👍🏼
Morgen sollte er zusammengesetzt und eingebaut werden. 🤞🏼
Man könnte meinen, wenn man keine Ziele hat, sei es eifach, einmal einen Monat einfach so rumzukriegen. Ich sage euch: Nein, ist es nicht. Nach drei Wochen nachdem du regelmässig Kulissenwechsel hattest und auf Achsen warst, ist es eine richtige Geduldsprobe einfach zu „warten“.
Irgendwann zwischendrin kam mir noch die Idee, dass ich eigentlich an den Karneval nach Rio hätte fahren können oder sonst was anderes machen.
Das hätte ich grundsätzlich können. Jedoch wollte ich unbedingt dabei sein, wenn der Motor zusammengesetzt und eingebaut wird. Und da dies die ganze Zeit unsicher war, war das auch keine richtige Option in den Anfangstagen in Eldorado. 🙄🫤
Ich war hin und her gerissen und als ich mich eigentlich entschieden hatte, dass ich gehe, wurde ich von Alejandro auf einen Campingausflug mit seiner Familie und seiner Schwägerin mitgenommen und danach war der Karneval in Rio vorbei.




Im nächsten Blogeintrag mehr zum Zusammen- und Einbau des Motors.
Stay refreshed – Have a Mojito! 😊


Hinterlasse einen Kommentar