Perito Moreno

Ja schon wieder. 😉 Aber diesmal nicht der Gletscher, sondern die Stadt bzw. Dorf.

Kurz nach el Chaltén, von Tres Lagos bis nach Governador Gregores gibt es 73 Kilometer unbefestigte Strasse. Teils kann man sie etwas schneller fahren, teils nicht. Aber ganz sicher geht jedes Mal etwas kaputt auf diesen Strecken.

So auch diesmal. Nach einer kleinen Steigung für einen Halt zum Pinkeln, stellte VANilla Thunder einfach ab. Dies war ungewöhnlich. Wenn der Bulli lief, lief er eigentlich jeweils zuverlässig. Diesmal nicht. Beim Drehen des Zündschlüssels waren keine Lichter sichtbar, welche den Ölsensor oder den Alternator anzeigten.

Der Anlasser drehte zwar, aber ohne die Lichter war kein Zündfunke vorhanden.

Kurz darauf traff auch schon Silvia mit ihrem Bus ein.

Ich vermutete ein Kabelbruch, bzw. dass das Steuergerät den Geist aufgegeben hatte. Ich testete also mein zweite Steuergerät bei Silvia im Bus. Er sprang ohne weiteres an. Darum verbaute ich es bei mir.

Jedoch ohne Erfolg.
Noch immer waren keine Lichter im Cockpit zu sehen.
Wie es der Zufall wollte hielt auch noch ein Begleitfahrzeug einer Motorradgruppe, welches Werkzeug und Notfall Flickzeug dabei hatte. Davon wurde jedoch nichts benötigt.

Aber ich finde es immer wieder interessant, wie der Zufall es wollte, dass just in diesem Moment ein Mechaniker um die Ecke kommt, wenn man ihn brauchen würde.

Nach diversem Probieren und Rütteln waren die Lichter wieder da, und Vanilla Thunder sprang wieder an. Jeiiiij.

Es war späht als wir in Bajo Caracoles ankamen. Es war ein 300 Seelen Weiler aber es sollte für Damiano und Bruno ein Hostel haben.

Nach einer Weile konnten die freundliche Gastgeberin gefunden werden und sie Ihr Zimmer beziehen.

Am nächsten Tag sprang Vanilla Thunder ohne zu murren an, und wir begaben uns auf den Weg nach Perito Moreno.

Als wir für ein Gürteltier halt machten, ging der Bus wieder aus und wollte nicht mehr anspringen. 😖

Lange Rede gar kein Sinn: Ich habe es nicht hinbekommen, am richtigen Kabel zu rütteln, sodass wir hätten weitere fahren können.

Während wir so am Mechen waren, hielt ein Fahrzeug. Es war ein reisender Argentinier. Er nahm dann daraufhin Damiano mit, welcher in Barioloche einen Flug erreichen musste.

Danach hielten wir ein Auto an, welches mich und evtl. Jardel und Bruno nach Perito Moreno mitnehmen würde, damit ich einen Elektriker organisieren konnte.

Der Mann war komplett tiefenentspannt und meinte, er könne mich auch abschleppen bis Perito Moreno. Ich war etwas skeptisch, denn schliesslich waren es gut 80 Kilometer nach PM.

Aber ich muss sagen, VANilla Thunder war bergauf noch nie so schnell… 😂

In Perito Moreno angekommen, fragte ich in einer Garage nach jemandem der meine Elektrik überprüfen/flicken konnte.
Aber wie schon so oft, ist eine Werkstatt nur für Mechanik und nicht für Elektrik zuständig.

Etwas ausserhalb gab es jedoch eine Elektrik-Werkstatt. Der freundliche Mann, schleppte mich auch noch dort hin.
An diesem Tag war Mittwoch und bis Freitag war kein Elektriker vor Ort, wurde mir gesagt.

Als wir am Busterminal wieder auf Damiano stiessen, beschlossen wir, ein Hostel zu nehmen, denn Bus fuhr auch keiner mehr bis Freitag.

Am Freitag war immer noch kein Elektriker am Standort. Jedoch hatte sich in der Zeit von Mittwoch bis Freitag irgend ein Tier an meinem Anlasser zu schaffen gemacht.

Keine Ahnung welches Tier so viel Aggressionen und Zähne aus gehärtetem Stahl hat, um 16mm² Kabel durchzubeissen, aber es war alles kaputt um den Anlasser herum.

Am Freitag wir irgendwie nicht so viel los in der Werkstatt und ich beschloss mir den Bulli mal selbst anzuschauen, und fragte ob ich den Lift benutzen kann.

In der angeschlossenen Ferreteria (Eisenwarenhandel) fand ich alles nötige, um die zerbissenen Kabel etc. zu flicken.

Jedoch streikte meine Elektrik noch immer und ich war nicht in der Lage den Fehler zu finden. Am Samstag wurde mir ein Elektriker versprochen, dieser tauchte aber irgendwie nicht auf.

Am Montag erbarmte sich dann ein Mech (der aber eigentlich keine Elektrik machte) mein Bulli einmal anzuschauen.

Das Ergebnis gegen den späten Abend war ein zusätzlicher Schalter für die Zündung, wie in einem Rennwagen und keine Blinker- und Scheibenwischerfunktion mehr.

Damit konnte ich aber ganz gut leben. Die Scheibenwischer will ich sowieso nicht benützen müssen, und Blinker waren auf der hunderte Kilometerlangen geraden Strecke auch nicht notwendig.

Irgendjemand in Bariloche würde die Elektrik schon wieder hinkriegen.

Stay refreshed – Have a Mojito! 😊

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